Filme
«Springsteen – Deliver Me From Nowhere»
​Wer Bruce Springsteen liebt, muss hin. Wird «Nebraska» kennen (und lieben), sein sechstes von bisher einundzwanzig Alben, sein, sagen viele, eindrücklichstes, eines der besten Alben der Rockgeschichte. Wird die Geschichte dazu anfangs der achtziger Jahre kennen. In welcher Lebensphase Springsteen damals war, mit Selbstzweifeln und Schuldgefühlen, von Depressionen und Ängsten gequält. Wird wissen, dass er die teils düsteren, intimen und tiefgründigen Songs über Sünder und Verbrecher, Verlierer und Kindheitserinnerungen im Schlafzimmer eines gemieteten Haus in New Jersey mit einem vierspurigen Tonbandgerät aufnahm, mit der Gitarre in der Hand und der Mundharmonika. Wer Springsteen liebt, muss hin, diesen Film schauen, «Springsteen, Deliver Me From Nowhere», befreit mich aus dem Nichts, gespielt vom grossartigen Jeremy Allen White, der nicht aussieht wie Springsteen, aber so spielt, singt und sich bewegt wie Springsteen, so dass man glaubt, es sei Springsteen. Ein unaufgeregter, intimer, sehr stimmungsvoller Film. Ab sofort in den Kinos.
Geht hin, schaut den Film an - und hört alle nachher Nebraska, das Album, das Bruce unbedingt wollte, und nur genau so wollte. «Born in the USA» nahm er auch in jener Nacht auf. Aber er wollte es nicht jetzt, es hätte nicht gepasst. Es war erst der Titelsong zum nächsten Album, das Springsteen dann zum Weltstar machte.

«Ich will alles» - Hildegard Knef
Sie sang, sie spielte, sie schrieb, sie feierte sie triumphierte, sie stürzte ab, sie rauchte, sie litt, sie scheiterte, sie stand wieder auf, sie war schillernd, selbstironisch, klug, schön, kompliziert, sie war dreimal verheiratet und einmal sechs Sekunden nackt in einem Film und sorgte für einen Skandal – sie lebte. Sie war alles und manchmal nichts. Sie war die Knef, die Hilde, Hildegard Knef. Eine faszinierende Frau. Und davon davon erzählt dieser faszinierende Film der Schweizer Regisseurin Luzia Schmid. «Für mich soll's rote Rosen regnen». So beginnt er, so endet er. Und Knef singt auch das: «Ich kann mich nicht fügen, kann mich nicht begnügen, will immer siegen, Will alles oder nichts.»

Gaston – Last Clown Standing
Ich ging zur Weihnachtszeit meistens nur wegen ihm in den Circus Conelli – wegen Gaston, dem melancholischen Clown mit dem breiten Grinsen und der Fistelstimme. Gaston Häni ist am 20. Dezember 2023 gestorben, er war erst 72. Aber zum Glück gibt es einen Film über ihn, es ist eine wunderbare Hommage: «Gaston – Last Clown Standing» von Oliver Matthias Meyer. Auch Dimitri kommt im Film immer wieder vor. Weiterlesen

Hallelujah: Leonard Cohen, A Journey, A Song
In diesem Film von Daniel Gellers geht es um den Song «Hallelujah», den Song, der zu den meistgecoverten in der Musikgeschichte zählt, und an dem Leonard Cohen jahrelang gearbeitet hat, mindestens 150 Verse schrieb, manchmal, sagt er selber, «in Unterwäsche auf dem Boden sitzend, den Kopf auf den Boden schlagend». Aber es geht in diesem wunderbaren Film auch um Cohens Geschichte, seine Musik und Lyrik, mit Interviews. Notizbücher, Tagebücher, Fotos und Filmmaterial seiner Auftritte. Es ist eine grossartige Musikdokumentation darüber, wie er eigentlich ungeplant ein Lied geschaffen hat, das die ganze Welt bewegt. Weiterlesen
